1. Gewebephosphatase wird durch 15 Minuten Erwärmen auf 80° vollständig inaktiviert. Innerhalb 10 Minuten bei 80° wird die Inaktivierung unvollkommen. Unterhalb 70° reieht das 20 Minuten währende Erwärmen zur vollständigen Inaktivierung noch nicht aus. Diese Tatsache wurde bei Leber, Niere and Hoden von Ratte; Blut von Kaninchen, Milch von Menschen and bei einigen pflanzlichen Geweben wie grünen Blättern von Rettich and Mohrrübe, Wurzeln von Mohrrübe, “Azuki”-Bohnen and Gurken bestätigt and kann möglicherweise auf alle tierischen and pflanzlichen Gewebe verallgemeinert werden.
2. Durch Zerreiben des Gewebes (beim Blut durch Hämolyse) kann das veresterte Aneurin bedeutend gespalten werden. Nach Zerreiben des Gewebes (bzw. Hämolyse des Blutes) findet die Hydrolyse des veresterten Aneurins während des Aufbewahrens im allgemeinen. sehr beträchtlich statt, während sie ohne Zerreiben des Gewebes (bzw. Hämolyse_??_des Blutes) verhältnismässig geringer ist. Zur Bestimmung des freien Aneurins im Gewebe muss das Gewebe daher erst leach Inaktivierung der Gewebephosphatase durch 15 Minuten Erwärmen auf 80° zerrieben (bzw. hämolysiert) werden. Unter dieser Bedingung wird das Aneurin nicht zerstört, da das zugesetzte Aneurin vollkommen wiedergefunden wird. Durch Kochen des Aneurins in Gegenwart von Ilamoglobin wird das Vitamin im Gegensa.tz zu Glutathion nicht oxydiert. Zur Bestimmung des Gesamtaneurins übt das vorherige Erwärmen praktisch kaum einen Einfluss auf die bestimmten Werten aus.
3. In Menschenmilch ist keine Phosphatase nachweisbar. Zur Bestimmung des Gesamtaneurins in Milch ist daher der Zusatz der Phosphatase (z. B. in Forni von “Takadiastase”) unbedingt nötig. Bei vielen frischena tierisehen und pflanzlichen Geweben wird das veresterte Aneurin, ohne besonderen Zusatz von Phosphatase, each dem Aufbewahren über Nacht bei 38° durch eigene Gewebephosphatase vollständig gespalten.